Was ist die DIN EN ISO 9001 und warum lohnt es sich nach ihr zu arbeiten?

Die DIN EN ISO 9001:2015 ist eine Qualitätsnorm, die vom zuständigen technischen
Komitee TC 176 erarbeitet wurde. Eingeführt wurde die Norm 9001 allerdings bereits 1987.
Die ursprüngliche Idee war es, Unternehmen in Europa und der Welt so anzugleichen, dass Vertrieb und
Handel problemloser möglich wurden und europa- und weltweit die gleichen Standards hinsichtlich Produktion
und Logistik gelten sollten. Die 9001 war also zu Beginn lediglich eine „Erweiterung“ des Instrumentes
Qualitätssicherung.

In der Neuauflage von 2015 geht die Norm jedoch weit über das ursprüngliche Ziel hinaus. Die aktuelle Fassung
beschäftigt sich mit einem Unternehmen als Ganzes. Man hat erkannt, das hochwertige Produkte und Dienstleistungen,
welche zur Zufriedenheit der Kunden sind, nur auf Dauer erzeugbar sind, wenn alle Bereiche eines Unternehmens und
auch seine Außenwirkungen in die Betrachtungen mit einbezogen
werden. Nur dann ist erfolgreiches Qualitätsmanagement
auf hohem Niveau möglich. Ebenso muss Qualitätsmanagement IMMER von der Obersten Leitung eines Unternehmens
ausgehen und von dieser gelebt werden.

Leider wird dies von vielen Firmenleitungen immer noch nicht konsequent umgesetzt. In vielen Unternehmen wird zwar
ein Qualitätsmanagement nach der 9001 offiziell „gepflegt“ und man ist auch zertifiziert. In der Praxis sieht es jedoch oft so
aus, dass Qualitätsmanagement durch die Firma „getrieben“ wird, wenn gerade mal wieder das Audit kurz bevorsteht.
Dies jedoch ist kein fundiertes Qualitätsmanagement, sondern kurzzeitiger Qualitätsaktionismus. Sobald das Audit wieder
mit Ach und Krach bestanden wurde, wird wieder zur Tagesordnung übergegangen. Was ich persönlich sehr schade finde!
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass selbst kleine und kleinste Unternehmen davon (auch finanziell) profitieren, wenn sie
im Rahmen ihrer Ziele und Möglichkeiten nach der 9001 wirtschaften.

Es hat sich auch gezeigt, dass der Aufbau eines QM nach der 9001 – beginnend bei der Leitung bis zum letzten Mitarbeiter
– dafür sorgt, dass sich bereits mittelfristig das Betriebsklima verbessert und die Mitarbeitermotivation steigt. Aber dies kostet
– natürlich – zuerst einmal Zeit und etwas Energie.

Viele Unternehmen jedoch haben den langfristigen Nutzen bereits erkannt und engagieren sich im Qualitätsmanagement.
Da ein Wirtschaften nach der 9001 auch beinhaltet, dass man die Mitarbeiter als wertvolle Ressource eines Unternehmens
schätzt und sich u.a. um die Qualität der Fortbildung dieser Mitarbeiter kümmert, werden diese Unternehmen in Zukunft
beim Kampf um die besten Mitarbeiter die Nase vorn haben.

Wer Wissen, Mitarbeiter und Motivation nicht als wertvolle Ressourcen erkennt, hat die Zukunft seines Unternehmens
schon verspielt.

 

Im nächsten Blog ein paar Gedanken zu TQM – Total Quality Management.

 

Qualitätsmanagement nach W.E. Deming: 14  Punkte für den Erfolg! Teil 2

Teil 2

Und hier nun die nächsten  7 Qualitätsgrundsätze Demings in der Übersetzung von Henning Kirstein - genaue Quellenangabe

zu finden in Teil 1. (Der Kurzkommentar am Ende eines jeden Grundsatzes stammt von mir).

 

8.         Grundsatz:  Beseitige die Atmosphäre der Angst

„Fördere die gegenseitige Kommunikation und andere Mittel, um die Angst innerhalb des gesamten Unternehmens zu

beseitigen“.
Leider gibt es in Deutschland noch viele Unternehmen, die eine Atmosphäre der Angst gezielt züchten. Management durch

Angst gehört ins 19. Jhdt.

 

9.         Grundsatz:  Beseitige Barrieren

„Beseitige Grenzen zwischen Bereichen“
Nicht das Denken in Abteilungen bringt Erfolg, sondern das Denken über den „Tellerrand“ hinaus.

Denken Sie in Prozessen und Sie werden Ihr Unternehmen besser verstehen.

 

10.       Grundsatz:  Vermeide Ermahnungen

„Beseitige Slogans, Aufrufe und Ermahnungen“
Ermahnungen und Maßregelungen verhindern erfolgreiches Führen von Mitarbeitern.

11.       Grundsatz: Setze keine festgeschriebenen Standards
„Beseitige Leistungsvorgaben, die zu erreichende Ziele willkürlich festschreiben“
Die Mitarbeiter wollen ihre Ziele erreichen, aber nur realistische Ziele sind auch erreichbar.
Ziele sollten auch immer wieder hinterfragt und angepasst werden, falls nötig.

12.       Grundsatz: Gestatte es, auf gute Arbeit stolz zu sein

„Beseitige alles, was das Recht jedes Werkers und jedes Managers in Frage stellt, auf ihre
Arbeit stolz zu sein“
Jeder Mitarbeiter möchte stolz auf seine Arbeit sein. Schenken Sie jedem Mitarbeiter echte

Anerkennung für Geleistetes und fördern Sie so seine Motivation.

 

 13.       Grundsatz: Fördere die Ausbildung

„Schaffe ein durchgreifendes Ausbildungsprogramm und eine Atmosphäre der Selbstverbesserung

für jeden einzelnen“
Aus- und Weiterbildung müssen nicht teuer sein und sollten auch für KMUs eine Selbstverständlichkeit sein. Oft wissen

die Mitarbeiter selbst am besten, wo sie noch Bedarf haben.

 

14.       Grundsatz: Verpflichtung der Unternehmensleitung

„Mache die ständige Verbesserung von Qualität und Produktivität zur Aufgabe der Unternehmensleitung“
Die Unternehmensleitung als „oberste Führungskraft“ hat auch immer die wichtigste Vorbildfunktion für die Mitarbeiter.

Wird hier die ständige Verbesserung nicht bereits vorgelebt wird sie sich nicht im Unternehmen etablieren können.

Genug „Deming“ für den Moment. Im nächsten Blog ein paar Gedanken zur Qualitätsnorm DIN EN ISO 9001:2015.

Qualitätsmanagement nach W.E. Deming: 14 Punkte für den Erfolg! Teil 1

Eine gute Übersetzung der Demingschen Qualitätsgrundsätze präsentiert Henning Kirstein. Zu  finden unter:

 www.deming.de  - einer private Website, welche die Ideen des Walter E. Deming verbreiten möchte.

(Siehe hierzu auch:

H. Kirstein, Ständige Verbesserung als Schlüssel für Produktivität durch Qualität, Qual.  und Zuverl. 33, 1988,

S. 677-683

Deming, W.E.: Out of the crisis, Massachusetts Institute of Technology, Massachusetts, USA, 1986)

 

An dieser Stelle nun die ersten 7 Qualitätsgrundsätze Demings nach H. Kirstein (darunter jeweils ein

Kurzkommentar von mir):

  1.       Grundsatz: Unverrückbares Unternehmensziel

„ Schaffe ein feststehendes Unternehmensziel in Richtung ständiger Verbesserung von Produkten und Dienstleistungen“

Die ständige Verbesserung wird hier der Firmenleitung ins Stammbuch beschrieben.

 

 2.       Grundsatz: Der neue Denkansatz

 „Zur Sicherstellung von wirtschaftlicher Stabilität ist ein neuer Denkansatz nötig. Wir sind in einer neuen Wirtschaftsära.“

 Das klang bereits damals sehr nach Aufbruch.

 

3.       Grundsatz: Keine Sortierprüfungen mehr

 „Beende die Notwendigkeit und Abhängigkeit von Vorkontrollen um Qualität zu erreichen.“

 Qualität soll also nicht durch das Korrigieren von Fehlern und durch Kontrollen erreicht werden. Sondern?...

 

  4.       Grundsatz: Nicht unbedingt das niedrigste Angebot berücksichtigen

 „Beende die Praxis, nur das niedrigste Angebot zu berücksichtigen.“

  … u.A. dadurch, dass wir das „Geiz-ist-geil-Denken“ abschaffen und bereits bei der Beschaffung auf Qualität achten!

 

5.       Grundsatz: Verbessere ständig die Systeme

 „Suche ständig nach Fehlerursachen, um alle Systeme für Produktion und Dienstleistungen sowie alle anderen im Unternehmen 

  vorkommenden Tätigkeiten auf Dauer zu verbessern.“

Mit „Fehlerursachen“ sind hier auch wirklich die Ursachen gemeint und nicht das Sündenbockprinzip.

 

 6.       Grundsatz: Schaffe moderne Anlernmethoden

 „Schaffe moderne Anlernmethoden und sorge für Wiederholtraining am Arbeitsplatz.“

 Wiederholtraining in jedem Bereich – also geplantes Einarbeiten und nicht „Vogel-friss-oder-stirb“.

 

Und nun die Grundsätze, die nach wirklichen Führungspersönlichkeiten verlangen und nicht nach bloßen Führungskräften:

 

 7.       Grundsatz: Sorge für richtiges Führungsverhalten

 „Schaffe moderne Führungsmethoden, die sich darauf konzentrieren, dem Menschen zu helfen, seine Arbeit besser zu verrichten“.

 Ein zentraler Grundsatz für Deming auf dem Weg zu mehr Qualität!

 

Auch die folgenden 7 Grundsätze Demings sind so modern und zukunftsweisend, dass viele unserer heutigen Führungskräfte dagegen regelrecht antiquiert wirken.

Die restlichen 7 Deming-Punkte im nächsten  (Qualitäts-) Blog.

 

Qualitätsmanagement und Übersetzungen - wie geht das zusammen?

Sehr gut!

Auch ein Übersetzer sollte  – sofern er Wert auf zufriedene Stammkunden legt -  nach Qualitätsrichtlinien arbeiten.

Aber nach welchen?

Natürlich nach den Richtlinien und Anforderungen der DIN EN ISO 9001:2015, der „Mutter“ aller Qualitätsnormen.

Die ISO Norm 9001 in ihrer überarbeiteten und verbesserten Version von 2015 ist jedoch weit mehr als eine Qualitätsnorm.

Sie ist ein Instrument, um ein Unternehmen erfolgreicher, Führungskräfte effektiver UND menschlicher und Mitarbeiter

zufriedener und engagierter zu machen.

Vieles, was in der 9001 zu finden ist, geht auf einen Physiker aus den USA zurück – William Edwards Deming – der bereits

in den vierziger Jahren des 19. Jdts., aus der Qualitätssicherung kommend, Meilensteine für ein effektives

Qualitätsmanagement entwickelte und Grundlagen für TQM legte. Sein PDCA Zyklus (Plan-Do-Check-Act) ist zu einem Mantra

des QM geworden.

Viel spannender jedoch sind seine 14 Grundsätze für ein erfolgreiches Qualitätsmanagement.

Ein Manager, der diese 14 Grundsätze verinnerlichen und im Unternehmen anwenden könnte, entspräche meiner Meinung nach

dem Idealbild einer Führungspersönlichkeit.

Deshalb im nächsten Blog die Vorstellung einiger Deming-Grundsätze, verbunden mit der Absicht, Demings "einfache"

Grundsätze für erfolgreiches Führen und Lenken an möglichst viele Interessierte heranzutragen.

Schottische Impressionen - Sprache und Musik

Schottisch ist – entgegen der landläufigen Meinung in England – eine eigene Sprache. Es

entstand zwar aus dem Englischen, hat aber eine ganz eigene Sprachmelodie und auch sehr

viele Begriffe, die es im Englischen nicht gibt, z.B.

wee = klein (small) oder

ken = wissen (to know)

Wenn Sie vorhaben, des Öfteren in Schottland unterwegs zu sein, sagen Sie bitte nie zu

einem Schotten Schottisch sei nur ein englischer Dialekt!

Es gibt während des Sommers in Schottland viele „Tattoos“. Das sind Festivals, oft militärischen

Ursprungs, die mit viel Dudelsack-Musik, Uniformen, Tänzern und Tartans aufwarten können.

Das größte dieser Tattoos findet in Edinburgh statt. Sollten Sie daran teilnehmen wollen und einen

guten Platz bevorzugen, so ist es anzuraten, die Karten mindestens 6 Monate vorher via Internet

zu buchen. Eine kostengünstigere Alternative ist das sog. Dress-Rehearsal, also die Generalprobe.

Ein kleines, aber feines Tattoo findet meist Anfang September in Fort George nahe Inverness statt.

Hier wird innerhalb des Forts alles sehr engagiert und liebevoll gestaltet, die Besucher sehr herzlich

empfangen. Hier findet ein Tattoo abseits der Touristenströme statt, die im Sommer über die

schottische Hauptstatt „herfallen“. Sollten Sie Ende August, Anfang September in den Highlands

um Inverness Urlaub machen, so kann ich Ihnen dieses Festival wärmstens empfehlen. Besuchen

Sie in Fort George auch auf jeden Fall die Regimentskapelle. Sie ist sehr beeindruckend. Absolut

empfehlenswert (auch, und gerade, für Kriegsgegner!).

Mit den nächsten Blogs möchte ich Sie in einen Themenbereich mitnehmen, der mir sehr am

Herzen liegt: das Qualitätsmanagement bzw. das Total Quality Management. Und wenn Sie nun

glauben, dass Qualitätsmanagement nicht halb so interessant oder nützlich ist wie Sprachen oder

Reisen, so werde ich Ihnen zeigen, dass „lebendiges“ Qualitätsmanagement spannend ist und ein

Unternehmen in vielerlei Hinsicht zum Positiven verändern kann.